Chottechott, was isser damit !?
Zu einem Vortrag über den jüdischen, in Detmold geborenen Künstler Joseph Plaut lud der Heimat- und Verkehrsverein ins Gemeindezentrum der ev. ref. Kirchengemeinde für Samstag, 11. März, auf 15:00 Uhr ein. Der Saal des Gemeindezentrums war bis auf den letzten Platz gefüllt. Den Nachmittag gestaltete Dr. Peter Schütze, musikalisch unterstützt von Werner Zahn. Über das Leben und Wirken Plauts berichteten Friedrich Brakemeier und Dr. Eugen Heinen.
Peter Schütze, Literaturwissenschaftler, Schauspieler und Regisseur begeisterte das interessierte Publikum. Werner Zahn trug die bekanntesten Lieder von Plaut mit Gitarre vor, die von den Gästen allesamt mitgesungen wurden.
Joseph Plaut begann seine schulische Ausbildung in Detmold am Leopoldinum.
Nachdem er seinen Militärdienst abgeleistet hatte, begann eine Ausbildung als Sänger Schauspieler in Berlin. Während des Ersten Weltkrieges er bereits als Vortragskünstler und Frontunterhalter und machte das bereits aus Napoleons stammende „Lippe Detmold, eine wunderschöne Stadt“ überall in Deutschland populär. In der Weimarer Zeit setzte Plaut seine Karriere als Vortragskünstler fort. Während der Nazi-Zeit erhielt der jüdische Sänger Berufsverbot und flüchtete nach Südafrika. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück und trat bis ins hohe Alter als Sänger, Schauspieler und Vortragskünstler auf.
Vielen Lippern ist Plaut noch bekannt als unnachahmlicher Interpret der Lieder „Hanken, komm mal vor die Tür“, „Es soll sich der Mensch nicht mit der Liebe abgeben“ und der „Lippischen Schützen“. Auch zahlreiche auf alten Schelllackplatten festgehaltene und in vielen deutschen Dialekten vorgetragene Texte sind noch in guter Erinnerung.
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Die Lieder können Sie hier hören und sehen, klicken Sie auf den Titel: Die Lippischen Schützen Hannken, kümm mol vör de Dür Es soll sich der Mensch nicht mit der Liebe abgeben Die Varusschlacht .
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